Wissenschaftspolitische Beratung an der ZBW
Die Digitalisierung der Wissenschaft nimmt Einfluss auf den gesamten Forschungszyklus und eröffnet neue Möglichkeiten für mehr Offenheit im Wissenschaftssystem: Open Science. Um diese Transformation proaktiv mitzugestalten, betreibt die ZBW multiperspektivische Forschung im Themenfeld Open Science.
Die Bedeutung der mit Open Science verbundenen Entwicklungen findet auf vielen Ebenen im Wissenschaftssystem statt. Daher ist es der ZBW als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft ein Anliegen, ihre Erfahrungen und forschungsbasierten Erkenntnisse auch aktiv in wissenschaftspolitische Gremien und Debatten auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene einzubringen.
Auf nationaler Ebene zählen hierzu etwa die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, Beratungsgremien der Wissenschaftsministerien des Bundes und der Länder sowie des Bundeswirtschaftsministeriums.
Auf Ebene der Europäischen Kommission gehören hierzu beispielsweise Expert:innengruppen oder Partnerschaften, die zwischen den Wissenschaftseinrichtungen und der Europäischen Kommission etabliert sind. International stehen supranationale Arbeitsgemeinschaften und Gremien im Fokus. Hierdurch hat sich die ZBW in den vergangenen Jahren als kompetenter Ansprechpartner etabliert.
Mit ihren Aktivitäten möchte die ZBW ihren Beitrag leisten, um den Kulturwandel hin zu mehr Offenheit in der Wissenschaft konstruktiv zu unterstützen und zu begleiten.
Über einzelne Themen dieser Schwerpunkte informiert Sie das ZBW MediaTalk Blog.
Laufende Aktivitäten / Mitgliedschaften der ZBW (Auswahl)
Allianz der Wissenschaftsorganisationen
Die ZBW ist in der Interessengruppe „Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Publizierens“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen vertreten. Die Allianz ist ein Zusammenschluss der bedeutendsten Wissenschafts- und Forschungsorganisationen in Deutschland. Sie nimmt regelmäßig zu Fragen der Wissenschaftspolitik, Forschungsförderung und strukturellen Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems Stellung.
European Open Science Cloud Association
Der Direktor der ZBW, Prof. Dr. Klaus Tochtermann, wurde am 21. November 2023 für eine weitere Amtszeit von drei Jahren in das achtköpfige Board of Directors der European Open Science Cloud Association gewählt. Damit hat die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft seit 2020 einen langjährigen Vertreter der Open-Science-Bewegung an der Spitze europäischer Wissenschaftspolitik. Der achtköpfige Vorstand der European Open Science Cloud Association, das sogenannte Board of Directors, implementiert die Entscheidungen der Generalversammlung und ist damit das wichtigste Organ in der EOSC Association.
CoNOSC – Council for National Open Science Coordination
CoNOSC bringt nationale Open-Science-Verantwortliche zusammen, um einen internationalen Dialog zu führen und bewährte Verfahren auszutauschen, um so einen stärkeren und einheitlicheren, praktikablen Open-Science-Rahmen zu schaffen. Die ZBW wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beauftragt, gemeinsam mit einem Vertreter des BMBF die deutsche Repräsentanz in CoNOSC zu übernehmen.
Open Library Foundation
Der stellvertretende Direktor der ZBW, Thorsten Meyer, ist Mitglied im Board of Directors der Open Library Foundation. Die Open Library Foundation ist eine unabhängige und gemeinnützige Organisation zur Gewährleistung der Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Nachhaltigkeit von Open-Source- und Open-Access-Projekten für und durch Bibliotheken. Die Stiftung möchte die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Stakeholdern ermöglichen und unterstützen, um Fachwissen und Ressourcen zur Unterstützung von Bibliotheken zu teilen.
UNESCO Working Group on Open Science Policies and Policy Instruments
Um die Umsetzung ihrer “Recommendation on Open Science” zu unterstützen, hat die UNESCO fünf Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die sich auf Bereiche mit großer Wirkung für Open Science konzentrieren: Kapazitätsaufbau, Politik, Finanzierung und Anreize, Infrastrukturen und Monitoring. Die ZBW leistet einen aktiven Beitrag in der „Working Group on Open Science Policies and Policy Instruments“.
NFDI-Senat
Der Direktor der ZBW, Prof. Dr. Klaus Tochtermann, wurde im Oktober 2022 als Mitglied in den Wissenschaftlichen Senat der Nationalen Forschungsdaten-Infrastruktur (NFDI) aufgenommen. Der Wissenschaftliche Senat ist dasjenige Organ des NFDI-Vereins, das die Verantwortung für die strategische Gesamtausrichtung des NFDI-Vereins trägt und dabei die Auswirkungen auf das Wissenschaftssystem berücksichtigt.
Wissenschaftliches Kuratorium des OeAD – Sparkling Science-Programms
Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) initiierte nach Beendigung der Förderinitiative „Top Citizen Science“ das Programm „Sparkling Science 2.0“ des OeAD (Agentur für Bildung und Internationalisierung). Damit werden qualitativ hochwertige Citizen-Science-Forschungsprojekte, in welchen wissenschaftliche Einrichtungen mit Bildungseinrichtungen und, wenn möglich, Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten, gefördert. Der Direktor der ZBW, Prof. Dr. Klaus Tochtermann, ist Mitglied des wissenschaftlichen Kuratoriums, das Empfehlungen zur Förderung an das BMBWF abgibt.
Science Policy: Beendete Aktivitäten / Mitgliedschaften der ZBW (Auswahl)
- Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)
- G6 Open Science Group (ZBW als Repräsentantin der Leibniz-Gemeinschaft)
- G6 Taskforce zu Research Assessment (ZBW als Repräsentantin der Leibniz-Gemeinschaft)
- G7 Open Science Working Group
- High Level Expert Group zur EOSC
- EOSC Sustainability Executive Board Working Group
- ITA-Beraterkreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Themenfeld: „Partizipation in Forschung und Innovation“
- Arbeitsgruppe “Föderieren von IT-Infrastrukturen” im Rahmen der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen (ZBW als Repräsentantin der Leibniz-Gemeinschaft)
- Strategiebeirat der Förderinitiative „Top Citizen Science“ des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW)